→ Überschwemmung 2004
„Dhaka, 26. Juli. Bei den schweren Überschwemmungen in Bangladesch sind bislang 285 Menschen getötet worden. Allein am Wochenende gab es 83 Opfer, wie die Behörden am Montag mitteilten." Die Flut hielt mehrere Wochen an, man spricht auch von einer „Jahrhundertflut".
Doch kommt eine Flut, sind die großen Wassermassen nicht das einzige Problem. Bei Ausmaßen wie bei der Überschwemmung in Bangladesch im Jahr 2004, ausgelöst durch starke Monsunregen, stellt man fest, dass die meisten Todesfälle, bei größeren Fluten, Folge von Unterernährung und Hunger sind, nur Wenige ertrinken.
Bei dieser Überflutung waren zwei Drittel des Landes betroffen. Sie hatte für mehrere Millionen Menschen erhebliche Auswirkungen, wie der Verlust von Hab und Gut, Arbeitsstelle, Angehörigen, Verkehrsanbindungen und vielem mehr.
Für die Ökosysteme sind Erosionen, welche sich durch flächenmäßige, lineare Abtragung kennzeichnen, durch die hohen Wassermassen der Flüsse, die Folge. Des weiteren wird der Boden oftmals versalzen, was ihn im Nachhinein unfruchtbar und somit landwirtschaftlich unnutzbar macht. Die Ernte wurde größtenteils vernichtet. Auch ein Teil des Viehs musste, aufgrund der nun fehlenden Fläche zur Haltung, geschlachtet werden.
Der Landverlust betraf auch Wildtiere, welche infolge dessen ihr Habitat verließen oder starben.
Der Schaden für die Wirtschaft war immens, er belief sich auf 6,7 Milliarden US Dollar. Der Verlust umfasst dreieinhalb Millionen zerstörte Unterkünfte, Arbeitsstellen, Verkehrswege und weitere Infrastruktureinrichtungen. Dhaka war fast vollständig überschwemmt. Besonders die Nahrungsmittelknappheit setzte dem Volk und der Regierung zu.
Insgesamt waren 25 Millionen Bangladeshi betroffen.
Das Wasser, vermischt mit Abwässern, lief zum Teil wochenlang nicht ab, Folgen waren stinkende Städte, mit unreinen Brunnen und ungenügend Trinkwasser zuzüglich der Nahrungsmittelknappheit. Krankheiten, wie Cholera, Typhus und Durchfallerkrankungen wurden durch Bedingungen wie diese begünstigt. Die medizinische Versorgung war meist unzureichend. Durch Epidemien können die Ausmaße nach dem Naturereignis noch monatelang andauern, zusammen mit dem Aufbauarbeiten.
Die Überschwemmung hatte 400 Tote zur Folge, vergleichsweise wenig zu anderen Naturkatastrophen. Dafür sind die langfristige Schäden und die Anzahl der Betroffenen um einiges größer.
Bildquelle:
mattbirkinshaw.wordpress.com/2013/05/27/fluid-uncertainty/
Textquellen und nützliche Links:
Aßheuer, Tibor: Klimawandel und Resilienz in Bangladesch, die Bewältigung von Überschwemmungen in den Slums von Dhaka (2014); Stuttgart Steiner, Megacities and global change; Bd. 14
www.berliner-zeitung.de/archiv/hochwasser-in-bangladesh-die-halbe-hauptstadt-steht-unter-wasser,10810590,10197694.html
http://hss.ulb.uni-bonn.de/2006/0831/0831.pdf
http://www.suedwind-institut.de/fileadmin/fuerSuedwind/Publikationen/2010/2010-39_Laenderbeispiel_Bangladesch.pdf
http://www.dw.com/de/bangladesch-leben-in-den-fluten/a-1295470